„Gentrifizierung – eine soziale Sollbruchstelle?“ Veranstaltung am 03.07.2019, 16:00 – 18:00 Uhr

Wohnen zwischen Menschenrecht und  Spekulation

03. Juli 2019, 16:00 – 18:00 Uhr

Das Menschenrecht auf Wohnen erfordert Verfügbarkeit und Schutz angemessenen Wohnraums sowie einen offenen, diskriminierungsfreien und bezahlbaren Zugang zum Wohnungsmarkt als Voraussetzung für soziale Teilhabe. Wohnen ist für ökonomisch und sozial benachteiligte Menschen jedoch kaum noch bezahlbar. Wie lässt sich eine aktive soziale Wohnungspolitik auf kommunaler Ebene aus menschenrechtlicher und planerischer Perspektive gestalten?

Dr. Gerd Kuhn, Gesellschaftswissenschaftler, forscht am Institut Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart mit den Schwerpunkten sozialorientierter Wohnungsbau und Baugemeinschaften, er ist Aufsichtsratsvorsitzender des Bau‐und Heimstättenvereins Stuttgart.

Dies ist eine Veranstaltung der neue Veranstaltungsreihe der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg – Campus Reutlingen.
Der „Treff Soziale Arbeit“ bietet ein Forum für den fachlichen Aus­tausch über soziale Fragen in der Region Neckar-Alb. Die Veranstaltungs­reihe thematisiert, beleuchtet interdiziplinär und erörtert kritisch aktuelle Problemlagen und Herausforderungen, neue Konzepte und sozial­poli­ti­sche Trends. Namhafte Fachleute führen in das Thema ein und bieten die Grundlage zur Diskussion.

 

Podiumsdiskussion „Reden wir über Wohnen…“ im franzK – Dienstag 04.12.2018 – 19:30 Uhr

Es diskutieren:

 

  • Chris Kühn (wohnungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen)
  • Jan Bleckert (Mietshäusersyndikat Tübingen)
  • Thomas Keck (Mieterschutzbund Reutlingen)
  • Moritz Stiepert (DGB Reutlingen)

 

„Man kann mit einer Wohnung einen Menschen genauso töten wie mit einer Axt“, schrieb einst Heinrich Zille zu einer Zeit, als die industriellen Massenarbeiter*innen in den städtischen Zentren große Armutsquartiere bildeten. Heute kann sich ein*e Arbeitnehmer*in eine Innenstadtwohnung nur selten leisten. Bestimmen, wie diese Wohnung aussieht und danach auswählen, ob sie den Anforderungen genügt, kann man/frau heute ebenfalls nur äußerst selten.

Nicht dass man sich in die Zeiten Zilles zurück wünschen würde, aber wenn es für große Teile der Bevölkerung immer mühsamer wird, die Miet- und Kaufpreise für Wohnungen in Städten zu bezahlen, dann stimmt etwas grundlegend nicht. Zudem nimmt die Zahl derer beständig zu, die nach Abzug der Miete weniger als die Grundsicherung zum Leben haben. Dies alles macht Wohnen zu der sozialen Frage der Zukunft; auch und gerade in Reutlingen und Tübingen! Hier fehlt besonders Wohnraum für kleine Einkommen, Studierende und Arbeitnehmer*innen-Familien mit Kindern. Für viele bleibt nur noch der Umzug in die ländliche Region und das Pendeln an den Arbeitsort in der Stadt.

Daher stellen wir uns die Fragen:

  • Wie können wir es schaffen, dass die Städte weiterhin/wieder allen Bevölkerungsschichten als Wohnort offen stehen?
  • Wie können wir Verdrängungseffekten entgegen wirken und wie können neue Quartiere und neue Wohnformen aussehen?

Darüber möchten wir gemeinsam mit unseren Gästen sprechen, die sich alle auf ihre Art mit Wohnungspolitik beschäftigen. Gleichzeitig möchten wir einen Diskussionsprozess in der Stadt starten und das Thema Wohnen im Reutlinger Bürgermeisterwahlkampf 2019 auf die Tagesordnung setzen.

 

Eine Kooperation von DGB Reutlingen, IG Metall Reutlingen/Tübingen und franz.K